Die Liebieghaus Skulpturensammlung in Frankfurt am Main blickte auf ein bislang kaum beachtetes Kapitel ihrer Sammlungs- und Museumsgeschichte zurück: die Zeit des Nationalsozialismus und die während dieser Jahre getätigten Erwerbungen. Viele Jahre der Provenienzforschung mündeten in die Ausstellung Eindeutig bis Zweifelhaft, die als temporäre Intervention die Dauerausstellung des Liebieghauses ergänzte. Einzelne Objekte sollten hierbei markiert und die Geschichte ihrer Eigentümer erzählt werden. 

Eine Architektur aus gefalteten und bedruckten Stahlblechen ermöglichte es, Inhaltsträger mit minimalem Montageaufwand in die vorhandenen Räumlichkeiten zu integrieren und auf diese Weise ausführliche Textinhalte möglichst reversibel zu halten. Besucherinnen und Besucher wurden mittels eines Parcours durch die drei Hauptabteilungen der Skulpturensammlung – Antike, Mittelalter und Renaissance bis Klassizismus – geführt. 

Die Ausstellung erzählte die bewegten Geschichten von Sammlern wie Harry Fuld, Maximilian von Goldschmidt-Rothschild oder Carl von Weinberg, die dem Liebieghaus über Jahrzehnte hinweg eng verbunden waren, sowie von heute fast vergessenen Sammlerpersönlichkeiten wie dem Ehepaar Oswald und Alice Feis. 

Kuration: Dr. Eva Mongi-Vollmer, Dr. Iris Schmeisser, Anna Heckötter
Fotografie: Norbert Miguletz